Anlässlich der bevorstehenden Feiertage fanden sich die kreativ interessierten Teilis der Pappel 74 in der Senefelder Straße ein, um Weihnachtskarten herzustellen. Die einen bastelten, malten, klebten und schrieben für ihre liebsten Familienangehörigen, andere dankten Freundinnen und Freunden für die Unterstützung im letzten Jahr. Bedacht wurden auch unsere Kooperationspartner, die Jugendberufsagenturen und das Jobcenter Pankow. Deutlich wurde dabei auch noch einmal, dass wir mittlerweile junge Menschen aus allen Teilen unserer Stadt und aus der nahen Umgebung betreuen. Das möchten wir Mitarbeiter*innen der Pappel 74 zum Anlass nehmen, uns bei den Berliner Jugendberufsagenturen für ihr Vertrauen in unsere Arbeit zu bedanken. Wir werden auch in 2019 unser Bestes geben, den jungen Menschen, die bei uns anlanden, Halt zu geben und die Zuversicht in die Gestaltungsmöglichkeiten für ihr eigenes Leben zu stärken.
Alle Beiträge von Emma
Workshop der Pappel74 bei 7xjung am 28.11.2018
Wir besuchten mit einigen Teilnehmer*innen einen Workshop von „7xjung – Der Lernort von Gesicht zeigen!“ mit den Schwerpunkten Demokratie und Meinungsfreiheit. In dieser interaktiven Ausstellung konnten wir durch verschiedene Methoden Einblick in Prozesse der Gruppenbildung gewinnen (Stichworte Gemeinsamkeiten /Unterschiede/ Zugehörigkeitsgefühl) und unsere Selbstwahrnehmung in diesem Zusammenhang reflektieren Es wurde viel diskutiert und persönliche Eindrücke ausgetauscht.
Wir konnten erfahren, dass es nötig ist, Absprachen zu treffen, um gemeinsam als Gruppe Herausforderungen zu bewältigen; Schnell wurde deutlich, dass mangelnde Partizipation Einzelner auch unmittelbare Auswirkung auf den Erfolg der Anderen (Aktiven) hat. Die Aufgabe, sich für das aktuell Wichtigste im eigenen Leben zu entscheiden, war besonders emotional, weshalb sie hitzig diskutiert wurde und auch noch nach dem Ende des Workshops besonders lebhaft in Erinnerung blieb.
Besuch der JWBuch im Museum der Illusionen
Am 22.11.2018 waren wir im Museum der Illusionen. In diesem Museum erhielten wir einen Einblick, wie leicht es manchmal sein kann, seine Sinne zu täuschen. In verschiedenen Räumen konnten wir unser Gleichgewichtssinn austricksen und mit Hilfe von Spiegeln unsere Wahrnehmung beeinflussen. Neben den Sinnestäuschungen gab es auch einige Spiele und Übungen, die die Geduld herausforderten. Hier erwiesen wir Ausdauer und schafften letztendlich als Gruppe die Knobelaufgaben.
Erstes Jahr Tagesgruppe der Werkschule Berlin e.V.
Ein Jahr ist nun schon vergangen seit unserer Eröffnung am 6.11.2017. Eine ganze Menge hat sich bewegt in dieser Zeit. Einige Highlights möchten wir hier wiedergeben. Von einer anfänglich kleinen Gruppe haben wir uns auf eine derzeitige Schüleranzahl von 10 vergrößert. Schüler, die in ihrer Vielfältigkeit unterschiedlicher nicht sein können, was mitunter die eine oder andere Herausforderung darstellte. Dennoch lässt unser Konzept genug Spielraum, um auf die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen eingehen zu können. Gestartet wird der Tag immer mit einem ordentlichen Frühstück…in der Gemeinschaft schmeckt’s ja auch besser.
Unser Unterrichtsgeschehen beschränkt sich nicht nur auf den Klassenraum. Dafür haben wir das sogenannte Praxislernen auf den Plan gerufen, d.h. Theorie an der Praxis erklärt. Dazu besuchten wir beispielsweise eine Führung im Technikmuseum zum Thema Zucker – Herstellung, Verarbeitung usw. Bei anderen Exkursionen ging es um das Thema Berlin und die Mauer, oder immer wieder aktuell das Thema, Cybermobbing – zu diesem Thema schauten wir uns ein Theaterstück im Gripstheater an. Auch konnten wir praktischerweise unseren Therapiehund Bootsmann mit in’s Geschehen holen, um auch mal über die Bedürfnisse von Hunden zu philosophieren.
Neben den lernspezifischen Anforderungen kam natürlich auch der Spaß nicht zu kurz. Ein Highlight bildete da u.a. unsere Gruppenfahrt zum Körbaer See im Juni 2018. Das Wetter spielte uns da sehr in die Karten, sodass viele gemeinsame Aktivitäten im Wasser, an Land, Hauptsache an der frischen Luft stattfinden konnten. Auch gemeinsame Aktivitäten mit einigen Eltern waren Bestandteil unserer Arbeit. Da wurde zusammen gebastelt, Pizza gebacken aber auch Lernaufgaben gemeistert. Unsere Ferienbetreuungen mit coolen Angeboten und Veranstaltungen sind auch immer eine willkommene Abwechslung. Da waren Klettern, Zoo, Kino, Jumphouse und Tretbootfahren angesagt, um nur einige Beispiele zu nennen.
Bevor es dann in die Sommerferien ging, verabschiedeten wir uns von unseren 4 älteren Schülern. Drei von ihnen hatten sich für das Projektlernen, einer Lernform, der die Arbeit an einem selbstgewählten Praktikumsort für 3 Tage/Woche zugrunde liegt, entschieden. Ein Schüler wurde in der Berufsorientierung untergebracht. Abschließend nach den Sommerferien haben wir unsere neuen Räume in der Jablonskistraße 11 bezogen. Nach ein paar gemeinsamen Pinselstrichen und Einräumen des Mobiliars, den einen oder anderen Nagel in die Wand bringen, hat unsere Einrichtung jetzt einen Wohlfühlfaktor erreicht. Somit freuen wir uns auf neue Herausforderungen!!!
Ausflug der Pappel74 in die Gärten der Welt vom 26.10.2018
Ein Besuch in den Gärten der Welt in Hellersdorf ist sowohl ein Naturerlebnis, trägt jedoch gleichermaßen zur interkulturellen Bildung bei. Das Wetter war sehr herbstlich und frisch, weshalb wir einen Tag zuvor an warme Kleidung erinnerten. Gemeinsam fuhren wir mit der U-Bahn bis Kienberg (Gärten der Welt) und flogen dann mit der Seilbahn ein.
Von der Seilbahn aus genossen wir einen beeindruckenden Ausblick über den ganzen Kienberg-Park und die Gärten. Dann wanderten wir einige Stunden durch die verschiedenen Gärten und schauten uns die Vielfalt der Pflanzenwelt der unterschiedlichen Kulturen an. Unter anderem schauten wir uns den Feuergarten, den Afrikanischen Garten, den Balinesischen Garten im Tropenhaus, den Orientalischen und den Koreanischen Garten sowie den Chinesischen Garten an. Wir erfuhren einiges über die verschiedenen Pflanzenarten und traditionellen Gartenkonzepte, über die Einbeziehung von Steinen und Wasser und über kulturelle und klimatische Bezüge. Bei einigen Jugendlichen konnten wir besonders großes Interesse entdecken. Die Seilbahn stellte ebenfalls ein kulturelles wie verkehrstechnisches Highlight dar. Alles in einem haben wir einen wunderschönen Herbsttag in der Natur genossen.
Ausflug ins Spionagemuseum der JWBuch vom 24.10.2018
Am 24.10. waren wir im deutschen Spionagemuseum, was uns einen einzigartigen Einblick in das Schattenreich der Spionage bot. Wir konnten während unseres Besuches die raffinierten und zum Teil skurrilen Methoden von beispielsweise Geheimdiensten interaktiv und mit Hilfe verschiedener digitaler Medien aufdecken. So lernten wir, wie schnell Passwörter zu knacken sind und konnten das eigene Geschick im Laserparcours austesten. Wir erlebten eine Zeitreise von den ersten Methoden der Spionage bis in die Gegenwart und gewannen einen Blick in die Zukunft auf das, was vielleicht alles noch möglich ist.
Kerzenziehen mit der Pappel74 vom 19.10.2018
Am 19.10.2018 besuchten wir die Kerzenwerkstatt „Feuer und Flamme“ im Prenzlauer Berg. Zuerst wurde uns gezeigt, wie Kerzen überhaupt hergestellt werden und danach durften wir unsere eigenen Kerzen ziehen. Dazu bekamen wir einen rohen Docht, welcher immer wieder in die Wachsfässer gehalten wurde. Zu beachten waren während der ganzen Herstellung die Zeitabstände, in denen der Docht ins Wachsfass getunkt wird, sonst kühlt der Wachs nicht bzw. zu lange ab und dann wird die Kerze nichts… Das heißt also; viel Geduld! Außerdem musste man sich gut überlegen, wie die Kerze am Ende aussehen soll, damit sich die Farben nicht in die Quere kommen. Von grau bis kunterbunt und eingedreht war alles dabei. Die Teilnehmer haben sich über ihre selbst gezogenen Kerzen gefreut und wir hatten einen schönen gemeinsamen Vormittag.
Herbstausflug der Pappel74 vom 15.10.2018
Am 15.10.2018 lud uns die spätsommerliche Sonne zu einem Besuch im Botanischen Volkspark in Pankow ein. Das Gelände ist so konzipiert, dass man ausgedehnte Spaziergänge machen kann und so einiges zu sehen bekommt. Vorbei am Staudenschaugarten bogen wir rechts ab und liefen an Streuobstwiesen vorbei zum Damwildgehege. Der Versuch, am Automaten Tierfutter zu kaufen, schlug indes fehl, der Automat futterte lieber selbst (unsere 1,- € – Stücke), gab aber trotz guten Zuredens nichts her. Die Tiere schienen uns das nicht übel zu nehmen, sie erwarteten einfach nichts von uns und blieben einfach liegen. Wissen sie Bescheid?
Am Südosteuropawald vorbei zum Parkwald liefen wir gemütlich. Nach etwa einer Wegstunde schien uns die Zeit für ein ausgiebiges Picknick gekommen. Der Platz im kleinen Arboretum, inmitten bunt gefärbter Bäume, mit einigen Bänken ausgestattet, in der Sonne oder im Schatten, ist sowas wie der Lieblingsplatz der Besucher. Von hier aus lässt es sich noch einmal ganz nach individuellem Geschmack ausschwärmen. Auf der Suche nach den schönsten Herbstimpressionen wurde gezeichnet und fotografiert. Andere genossen es einfach, draußen zu sein und gemeinsam die vielleicht letzten Strahlen dieses Sommers zu genießen. Ein schöner Tag für alle, die mitgekommen sind. Die schönsten Herbstimpressionen wollen wir hier zeigen.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke
Eindrücke einer Teilnehmerin: Für mich war der 15.10.2018 im Park ein sehr erholsamer Tag. Die Lust und Motivation waren am Anfang sehr gering, doch, um so mehr wir von dem Park und der frischen Luft genossen haben, um so schöner wurde der Tag. Mein persönliches Highlight war der kleine Teich kurz vor dem Wald. Herbstlicher Glanz, die Ahnung tierischer Geheimnisse auf seinem Grund und die schönen Farben berührten mich. Es war ein gelungener Tag.
Kinobesuch der Pappel74 vom 05.10.2018
„Als Paul über das Meer kam“ – die Geschichte eines Geflüchteten von Kamerun bis nach Deutschland. Diesen Film schauten wir uns vergangen Freitag im Kino Moviemento am U-Bahnhof Schönleinstraße an. Es ist eine Dokumentation, bei der der Filmemacher den Geflüchteten ‚Paul‘ auf seinem Weg begleitet und alles hautnah miterlebt. Viele tragische und erschreckende Schicksale und Bilder unterstreichen die Thematik des Films und doch gab es einige humorvolle Momente, in denen wir herzlichst lachen mussten. Wir schauten uns den Film mit unseren Teilnehmern an, da die Thematik der Migration allgegenwärtig ist und die Schicksale und Hintergründe von einzelnen Geflüchteten besser wahrgenommen werden können. Das Ziel war es, die Empathie und das Vorurteilsbewusstsein der Teilnehmer zu stärken und sie zum Nachdenken anzuregen.
Paddelausflug der Pappel74 vom 05.09.2018
Ausflüge lockern den Alltag für unsere Teilnehmer auf und gewährleisten, dass auch die schüchternsten Betreuer mit ihren Schützlingen so richtig „auf Du“ kommen. Am 05. September hatten wir großes Wetterglück für einen Paddelausflug nach Schlepzig im Spreewald.
Während die Hinfahrt noch wolkenverhangen war und wegen der vielen kleinen Baustellen unterwegs auch anstrengend, klarte es pünktlich bei Ankunft im Spreewald auf. Plötzlich wurde es richtig warm. Schnell wurde klar: die vielen alleeartigen, baumüberstandenen und schattigen Kanäle böten bei diesem Wetter genau die richtige Art Schutz vor Sonnenbrand. Ein Selbstläufer in Zweierkajaks also? Mitnichten, denn dass Paddeln umso schwerer wird, je schöner man geradeaus fahren und je weniger man nass werden will, stellten die Teilnehmer sehr schnell fest.
Nach ungefähr drei Stunden auf dem Wasser, falsches Abbiegen und Zurückrudern inklusive, hatten dann aber alle den Bogen raus , lieferten sich kurze Rennen – und stiegen hinterher grinsend, aber trotzdem mit nassen Hosen aus dem Boot. Vor der Rückfahrt nach Berlin ging es nun nur noch darum, die Verpflegungsbeutel zu leeren, Cornys gegen Capri-Sonnen und Wurst- gegen Käsesemmeln zu tauschen.
Mit dem guten Gefühl nach einem abwechslungsreichen Tag ging es zurück in die Werkschule und von dort für alle Teilnehmer nach Hause. Ein gelungener Ausflug – nicht nur für die Teilnehmer, sondern auch entspannend für die Kollegen. Wir freuen uns auf eine Wiederholung 2019!